Metamonada
Synonym: Metamonaden
Englisch: metamonads
Definition
Metamonada sind eine große Gruppe der Protozoen. Sie sind mit mindestens 4 Geißeln oder Geißelanlagen versehen und spielen als Erreger von Darmerkrankungen bei Menschen und Tieren eine Rolle.
Hintergrund
Bei den Metamonada handelt es isch um sogenannte mikroaerophile Anaerorbier ohne Plastiden, Hydrogenosomen, Peroxisomen und Golgi-Dictyosomen. Anstelle von Mitochondrien besitzen Metamonaden stark degenerierte Organellen mitochondrialen Ursprungs, die Mitosomen.
Neben frei lebenden Vertretern haben sich zahlreiche, parasitische, weltweit verbreitete Arten entwickelt. Zu den wichtigsten Vertretern zählt die Gattung Giardia. Diese gehören entwicklungsgeschichtlich zu einer von mehreren Linien sehr ursprünglicher Eukaryoten, die sich seit etwa 2 Milliarden Jahren unabhängig entwickelt haben. Aus diesem Grund hat Giardia in der zellbiologischen Grundlagenforschung breite Beachtung gefunden. Besonderer Fokus liegt auf der einfachen Organisation des kleinen Genoms (12 Mbp), auf dem System für den Transport sekretorischer Proteine und der Ausbildung einer Zystenwand aus wenigen Komponenten.
Klassifizierung
Folgende Tabelle zeigt eine vereinfachte und selektive Klassifikation parasitischer Protozoen des Stammes Metamonada:
Ordnung | Familie | Gattung |
---|---|---|
Stamm: Metamonada | ||
Diplomonadida | Hexamitidae | Hexamita, Giardia, Octomitus, Spironucleus |
Enteromonadida | Enteromonadidae | Enteromonas |
Retortamonadida | Retortamonadidae | Chilomastix, Retortamonas |
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke Verlag, 2008.
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