Membranoproliferative Glomerulonephritis
Synonym: Mesangiokapilläre Glomerulonephritis
Englisch: membranoproliferative glomerulonephritis
Definition
Bei einer membranoproliferativen Glemorulonephritis handelt es sich um eine Unterart der Glomerulonephritis.
Allgemeines
Die membranoproliferative Glomerulonephritis zeichnet sich dadurch aus, dass die Basalmembran zum einen verdickt und zum anderen aufgesplittert ist. Außerdem kommt es zu einem Wachstum mesangialer Zellen und zu einer Ablagerung von Immunkomplexen.
Ätiologie
- idiopathisch
- sekundär im Rahmen von Infektionskrankheiten wie Hepatitis B, Hepatitis C (oft in Begleitung einer Kryoglobulinämie), Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes (SLE), bei malignen Erkrankungen (z.B. Lymphom), bei Komplementdefekten oder anderen Erkrankungen.
Unterscheidung
Histologisch werden zwei Formen der membranoproliferativen Glomerulonephritis unterschieden. Beide beruhen auf vermehrtem Zellwachstum im Bereich des Mesangiums und einer Verdickung der Basalmembran, wobei im Rahmen einer Silberfärbung doppelte Konturen zu sehen sind.
- Typ 1: Hierbei kommt es zur Ausbildung von subendothelialen und mesangialen Komplementdepots (Faktor C3).
- Typ 2: Bei dieser Form bilden sich Komplementdepots auch in der Basalmembran. Hier kann auch ein den Komplementfaktor C3 spaltender Autoimmun-Antikörper gefunden werden.
Die entstehenden Komplementdepots (und bei Typ-2 zusätzlich die Autoantikörper) führen zu einer systemischen Komplementfaktorerniedrigung.
Therapie
Primär sollte die Grunderkrankung behandelt werden. Ansonsten wird ein an einer membranoproliferativen Glomerulonephritis Erkrankter mit Steroiden therapiert.
um diese Funktion zu nutzen.