Trommelfell (Veterinärmedizin)
Synonyme: Membrana tympani, Myringa
Englisch: eardrum, tympanic membrane
Definition
Das Trommelfell bzw. die Membrana tympani bezeichnet in der Veterinärmedizin eine häutige Membran, welche die Grenze zwischen dem äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus) und dem Mittelohr (Auris media) bildet.
Anatomie
Die Membrana typani ist in die Öffnung zum Mittelohr, den Anulus tympanicus, eingespannt und tierartlich unterschiedlich schräg ventromedial geneigt. Ihre Grundlage bildet eine bindegewebige Eigenschicht (Stratum proprium), die außen von der Haut des Gehörgangs (Stratum cutaneum) und innen von der Mittelohrschleimhaut (Stratum mucosum) umgeben wird. Über den Anulus fibrocartilagineus ist die Eigenschicht am Anulus tympanicus befestigt.
Den Hauptteil des Trommelfells bildet die Pars tensa. Diese ist straff gespannt und trichterförmig nach innen vorgewölbt. Dorsal kann ein kleiner, schlaffer Bereich unterschieden werden, dieser wird auch als Pars flaccida bezeichnet.
An der Innenseite des Trommelfells, innerhalb der Paukenhöhle (Cavum tympani), befinden sich die drei Gehörknöchelchen (Ossicula auditus): Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes). Die Kette beginnt mit dem Hammer, wobei dessen Stiel (Manubrium mallei) mit der Pars tensa des Trommelfells verwachsen ist. Diese Verwachsungsstelle ist von außen mithilfe eines Otoskops als heller Streifen (Stria mallearis) erkennbar.
Tierartliche Unterschiede
Das Trommelfell des Hundes ist löffelförmig und sehr schräg gestellt. Es weist in Bezug auf Form und Größe beträchtliche Rasseunterschiede auf. Bei der Katze ist es lateral zu einer Spitze ausgezogen. Beim Schwein erscheint es annähernd kreisrund, beim Rind queroval und beim Schaf länglich und schmal. Beim Pferd ist es plumpoval geformt und besitzt eine Dicke von etwa 0,2 mm.
Funktion
Das Trommelfell dient der Umwandlung von Luftschwingungen in mechanische Schwingungen. Es überträgt die zugeleiteten Schallwellen an die Gehörknöchelchen, die sie dann in weiterer Folge über das Vorhoffenster (Fenestra vestibuli) an das Innenohr (Auris interna) weiterleiten.
Quellen
- Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band IV: Nervensystem. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4150-2