Incus (Veterinärmedizin)
Synonym: Amboss
Englisch: incus
Definition
Der Incus in der Veterinärmedizin ist eines der drei Gehörknöchelchen (Ossicula auditus), die der Weiterleitung des Schalls vom Trommelfell (Membrana tympani) an das Innenohr (Auris interna) dienen. Er ist zwischen dem Malleus (Hammer) und dem Stapes (Steigbügel) aufgehängt.
Anatomie
Der Amboss befindet sich zusammen mit dem Kopf des Hammers im Recessus epitympanicus der Paukenhöhle (Cavum tympani). Er besteht aus verschiedenen Anteilen:
- Corpus incudis (Körper): ist durch die Articulatio incudomallearis mit dem Hammerkopf verbunden
- Crus breve (kurzer Schenkel): ist nahezu horizontal ausgerichtet und durch das Ligamentum incudis an der Wand der Paukenhöhle befestigt
- Crus longum (langer Schenkel): ist nach unten und medial gekrümmt und beim Hund durch ein Band mit dem Hammerhals verbunden
Beim Rind ist das Crus breve länger und beim Pferd kräftiger als das Crus longum. Das Linsenbeinchen (Os lentiulare) steht mit dem langen Schenkel in syndesmotischer Verbindung. Beim Menschen ist es hingegen mit dem Crus longum verwachsen und wird als Processus lenticularis bezeichnet.
Quellen
- Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band IV: Nervensystem. 4., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4150-2