Medikamenteninduziertes Glaukom
Englisch: drug-induced glaucoma, medication induced claucoma
Definition
Ein medikamenteninduzierteseze Glaukom ist ein Sekundärglaukom, das durch Arzneistoffe ausgelöst oder verstärkt wird.
Pharmakologie
Medikamenteninduzierte Glaukome können sowohl in Form eines Offenwinkelglaukoms als auch als Winkelblockglaukom (Engwinkelglaukom) auftreten.
Offenwinkelglaukom
Die häufigste Ursache für medikamentös bedingte Offenwinkelglaukome ist die systemische Dauertherapie mit Glukokortikoiden. Diese Glaukomform wird auch als Steroidglaukom bezeichnet. Seltener sind in der Onkologie eingesetzte Wirkstoffe wie Docetaxel und Paclitaxel auslösend. Pathophysiologisch steht die Überproduktion von Kammerwasser im Vordergrund.
Winkelblockglaukom
Als mögliche Auslöser eines Winkelblockglaukoms kommt eine große Anzahl verschiedener Arzneistoffe infrage. Sie können bei entsprechend veranlagten Patienten (enger Kammerwinkel) den Abfluss des Kammerwassers behindern. Dazu zählen u.a.:
- Sympathomimetika (direkt und indirekt)
- Anticholinergika
- Antihistaminika
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
- Trizyklische Antidepressiva
- Tetrazyklische Antidepressiva
- Sulfonamide
- Botulinumtoxin (bei Anwendung in Augennähe)
um diese Funktion zu nutzen.