Malassez-Epithelreste
nach Louis-Charles Malassez (1842-1909), französischer Mediziner
Synonyme: Malassezsche Epithelinseln, Fragmentum epithelialis periodontii, Débris épithéliaux
Englisch: epithelial cell rests of Malassez
Definition
Als Malassez-Epithelreste, kurz MER oder ERM, bezeichnet man in der Zahnheilkunde epitheliale Zellüberbleibsel der Hertwig-Epithelscheide aus der Zahnentwicklung.
Klinik
Die Malassez-Epithelreste sind verstreute Cluster von Restzellen der Hertwig-Epithelscheide (HERS), die nicht vollständig verschwunden sind. Sie verbleiben im Periodont und stehen dort in enger Verbindung zu Mechanorezeptoren und freien Nervenendigungen. Im Rahmen von Entzündungen (z.B. einer Parodontitis) können sie zum Ausgangspunkt radikulärer Zysten werden, indem die Epithelien verschmelzen und eine zentrale Nekrose entwickeln.
Die Malassez-Epithelreste spielen ebenfalls eine Rolle bei der Reparatur und Regeneration von Zahnzement. Die Stammzellen der MER können sich zu verschiedenen Zellen mesodermalen und ektodermalen Ursprungs wie Fettzellen, Knorpelzellen und neuronenähnlichen Zellen differenzieren.