Luftsichel
Definition
Als Luftsichel bezeichnet man einen sichelförmigen Luftschatten im Röntgenbild, der unter dem Zwerchfell sichtbar ist.
Nicht verwechseln mit: Luftsichelzeichen.
Hintergrund
Um eine Luftsichel abzubilden, muss die Röntgenuntersuchung (Röntgenthorax) am stehenden Patienten durchgeführt werden. Auf der rechten Seite lässt sich eine Luftsichel leichter diagnostizieren, da hier der Leberschatten einen klareren Kontrast gibt.
Das Fehlen einer Luftsichel schließt Luft im Bauchraum nicht aus, da ein gewisse Gasmenge vorhanden sein muss. Mit Hilfe eines CT können geringere Gasmengen nachgewiesen werden.
Vorkommen
Die Luftsichel ist ein Zeichen für eine Perforation des Magen-Darm-Trakts, die zu einem Pneumoperitoneum führt. Sie kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen bzw. Zuständen auftreten:
- Gallenblasenperforation
- Perforiertes Duodenal- oder Magenulkus
- Boerhaave-Syndrom
- Offene Bauchverletzung
- Darmruptur
- Postoperativ nach Laparotomie
- Zustand nach künstlichem Pneumoperitoneum (bei laparoskopischen Operationen)
um diese Funktion zu nutzen.