Leistenlappen
Definition
Der Leistenlappen ist eine Lappenplastik mit definierter Gefäßversorgung ("axial pattern flap"), bei der ein Transplantat zur Defektdeckung aus der Leistenregion entnommen wird. Der Leistenlappen ist ein fasziokutaner Lappen und kann als gestielter Lappen oder als freier Lappen verwendet werden.
Technik
Anatomische Orientierungspunkte für die Lappenplastik sind die Arteria femoralis (Puls), das Leistenband, die Spina iliaca anterior superior und der Musculus sartorius. Dabei entspricht die Längsachse des Lappens dem Verlauf der Arteria circumflexa ilium superficialis. Der obere und untere Rand des Lappens verläuft parallel zum Leistenband, so dass etwa ein Drittel des Lappens superior und zwei Drittel inferior des Leistenbandes liegen.
Die Lappenpräparation beginnt im lateralen Abschnitt ohne Einschluss der Faszie. Zunächst wird vorsichtig der laterale Sartoriusrand exploriert, um eine Verletzung des Gefäßstiels zu vermeiden. Seine Faszie wird eingeschnitten und in den Lappen einbezogen. Ist ein langer Rundstiel erforderlich, wird die Präparation der Arteria circumflexa ilium superficialis bis zu ihrem Ursprung an der Arteria femoralis fortgesetzt.
Je nach Lappengröße wird nach Einnähen des Lappens der Entnahmedefekt spannungsfrei verschlossen oder mit Spalthaut gedeckt.
Indikationen
- Deckung von ausgedehnten Gewebedefekten am distalen Unterarmdrittel und/oder an der Hand.