Leishmania peruviana des Leishmanien-Subgenus Viannia ist der Erreger einer amerikanischen kutanen Leishmaniose.
Die Läsion einer kutanen Leishmaniose wird in Peru als Uta bezeichnet.[1]
Gemäß aktueller Taxonomie bilden Leishmania brasiliensis und Leishmania peruviana gemeinsam den Leishmania-brasiliensis-Komplex.[2]
Die Endemiegebiete des Erregers sind ausschließlichen in peruanischen Hochtälern der Andenwestseite 800-3.000 m über dem Meeresspiegel mit spärlicher Vegetation und einem sehr eingeschränkten Wildtierbestand gelegen.[3][4] Zwar ist insgesamt auch in Peru die Verbreitung von Leishmania peruviana in Vergleich zu Leishmania brasiliensis gering[1], in hohen Andentälern jedoch ist die Prävalenz des Erregers erheblich, insbesondere bei Kindern im Vorschulalter. Ein kleinerer Anteil der Erkrankten weist Läsionen erheblicher Größe aus, die aufgrund der hohen Prävalenz in diesen Andentälern häufig sichtbar werden.[4]
Natürliche wilde Reservoirwirte der durch den Erreger bewirkten zoonotischen Infektionskrankheit sind zahlreiche Beutel- und Nagetiere, insbesondere das Gemeine Weißohropossum Didelphis albiventris, die Anden-Blattohrmaus Phyllotis andinum und verschiedene Spezies der Südamerikanischen Feldmäuse (Akodon spp.). In peridomestischen Gebieten sind Hunde heute die dominanten Reservoirwirte.[4]
Alle Krankheitsüberträger gehören der Sandmücken-Gattung Lutzomyia an. Lutzomyia peruensis, Lutzomyia ayacuchensis und Lutzomyia verrucarum werden als häufigste Vektoren angesehen. Die Übertragung unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. In den kalten und trockenen Monaten von Mai bis September sind in den meisten Hochtälern keine Sandmücken aktiv.[4]
Lutzomyia peruensis und Lutzomyia verrucarum gelten als endophile Sandmückenspezies. Eine vor Beginn der Übertragungszeit konsequent durchgeführte Innenraumbesprühung mit Residualeffekt in Wohngebäuden und im peridomestischen Umfeld konnte in einigen Tälern das Infektionsrisiko erheblich vermindern.[4]
Inkubationszeit und Merkmale von kutaner Leishmaniose stimmen in Wesentlichen mit den entsprechenden Informationen über Leishmania brasiliensis überein. Die Läsionen sind meist einfach, bisweilen treten auch mehrere, jedoch wenige Läsionen auf.[3] Die Läsionen heilen ohne Behandlung oft bereits nach 6 Monaten aus.[4] Mukokutane Leishmaniose (in Peru als Espundia[1] bezeichnet) ist als Folge einer Infektion mit Leishmania peruviana möglich, aber außerordentlich selten.
Tags: Leishmaniose, Lutzomyia, Sandmücke
Fachgebiete: Parasitologie
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Juli 2018 um 01:54 Uhr bearbeitet.
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