Lavendel
von lateinisch: lavendula - Lavendel
Englisch: lavender
Definition
Lavendel ist eine Pflanzenart der Familie der Lippenblütler.
Formen
Lavandula latifolia (Speik-Lavendel) und Lavandula hybrida (Lavandin) finden vor allem in der Parfüm- und Seifenherstellung Verwendung, während Lavandula angustifolia officinalis (Arzneilavendel) in der Naturheilkunde als Heilpflanze eingesetzt wird.
Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle: Linalool und Kampfer sind für den spezifischen Geruch von Lavendel verantwortlich. Linalool und Linalylacetat wirken beruhigend auf das Nervensystem, krampflösend und fördern den Schlaf.
- Gerbstoffe: Sie wirken auf den Magen-Darm-Trakt und helfen gegen Diarrhö, indem sie die Heilung der Darmschleimwand unterstützen.
Medizinische Wirkung
Arzneilavendelöl wird in der Aromatherapie und in der Phytotherapie eingesetzt. Lavendelöl ist eines der wenigen Öle, das man direkt auf die Haut auftragen darf. Aufgrund der beruhigenden und angstlösenden Wirkung des Lavendels kommt das Öl bei Unruhe und Ängsten zum Einsatz. Tee mit Lavendelblüten wird auch bei Schlafstörungen eingesetzt.
Linalool und Linalylacetat sollen im Gehirn spannungsabhängige Calciumkanäle blockieren, womit die angstlösende Wirkung erklärt werden kann.[1]
Für ausreichend dosiertes Öl in Kapseln (apothekenpflichtig) wurde in klinischen Studien bei Angstzuständen eine angstlösende Wirkung bei guter Verträglichkeit nachgewiesen. Auch Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen und depressive Beschwerden besserten sich.[2] Die betreffenden Untersuchungen wurden vom Hersteller eines Lavendelpräparats gesponsort.
Weiterhin soll Lavendelöl Krämpfe und Verspannungen lösen, sowie gegen Blähungen wirken und den Gallenfluss anregen. Bei Husten wird Lavendelöl auch als Schleimlöser eingesetzt.
Weil es bei äußerlicher Anwendung die Durchblutung verbessert, kann Lavendelöl auch gegen rheumatische Beschwerden verwendet werden. Außerdem besitzt es eine antiseptische Wirkung und wird daher bei kleinen Wunden, leichten Sonnenbränden und auch bei Juckreiz eingesetzt.
Warnhinweise
Es liegen keine Untersuchungen zur Anwendung von Lavendel in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor, daher ist von einer innerlichen Einnahme des Öls während dieser Zeit aus Gründen der Sicherheit abzuraten. Lavendelöl kann Magen-Darm-Beschwerden und wie jede Pflanze allergische Reaktionen auslösen.
Quellen
- ↑ Wirkmechanismen von Lavendelöl
- ↑ Kasper et al.: International Journal of Psychiatry in Clinical Practice November 2013, Vol. 17, No. S1 , Pages 15-22 (doi:10.3109/13651501.2013.813555) [1]
Monografien
- Lavendelblüten, Kommission E 1990.
- Flos Lavandulae, WHO 2007.
- Lavendula angustifolia, HMPC 2012.
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