Lahmheit (Veterinärmedizin)
Englisch: lameness
Definition
Lahmheit wird in der Veterinärmedizin als Gangveränderung aufgrund einer schmerzbedingten, funktionellen oder strukturellen Störung des Bewegungsapparates definiert.
Lahmheitsbeurteilung
Eine Lahmheitsbeurteilung umfasst folgende Kriterien:
- Lokalisation der Lahmheit (links, rechts, Vorderextremität, Hinterextremität)
- Typ der Lahmheit
- Grad der Lahmheit
Typ der Lahmheit
Beim Lahmheitstyp unterscheidet man Stützbeinlahmheiten, Hangbeinlahmheiten und sogenannte gemischte Lahmheiten. Zusätzlich kann eine autochthone Lahmheit der Hinterhand zu einer Scheinlahmheit der ipsilateralen Vorderhand führen. Dies geschieht durch die vermehrte Lastaufnahme der kontralateralen Vordergliedmaße, wodurch in der Vorderhand eine ungleiche Belastung entsteht.
Für eine Unterscheidung ist eine Adspektion von vorne, von hinten und der Seite notwendig.
Grad der Lahmheit
Stützbeinlahmheiten werden generell in 5 Grade (Grad 1 bis 5) unterteilt, Hangbein- und gemischte Lahmheiten in geringgradig, mittelgradig oder hochgradig.
Die Lahmheitsbeurteilung erfolgt bei den einzelnen Tierarten unter verschiedenen Gesichtspunkten. Aufgrund der tierspezifischen Untersuchungsmethoden wird die Lahmheitsbeurteilung bei der jeweiligen Tierart besprochen:
Quellen
- Baumgartner, Wittek; Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere; 9. aktualisierte und erweiterte Auflage; Enke Verlag Stuttgart; 2018
- Brehm, Gehlen, Ohnesorge, Wehrend (Hrsg.); Handbuch Pferdepraxis 4. Auflage 2017; Kapitel Lahmheitsdiagnostik
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