Lag-Zeichen

Das Lag-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das im Rahmen einer orthopädischen Untersuchung der Rotatorenmanschette auftreten kann. Es ist Hinweis auf eine Rotatorenmanschettenruptur.

Es wird unterschieden zwischen:

• Außenrotations-Lag-Zeichen ("external rotation lag sign" bzw. "lateral rotation lag sign")
• Innenrotations-Lag-Zeichen ("interal rotation lag sign" bzw. "medial rotation lag sign")

2.1. Außenrotations-Lag-Zeichen

Zur Untersuchung wird das Ellenbogengelenk in 90° Flexion gebracht, die Schulter befindet sich in leichter Abduktion. Nun wird der Arm passiv vom Untersucher in Außenrotation gebracht. Ist der Patient nicht in der Lage diese Position zu halten ist der Test als positiv zu werten und gilt als Hinweis für eine Verletzung des Musculus infraspinatus und/oder Musculus teres minor. Für eine isolierte Infraspinatussehnenruptur hat das Zeichen ein Sensitivität von 56 % und eine Spezifität von 98 %. Ist der M. teres minor beteiligt liegt die Sensitivität bei 97 %.

2.2. Innenrotations-Lag-Zeichen

Dieses Zeichen ähnelt vom Ablauf dem Außenrotations-Lag-Zeichen. Das Ellenbogengelenk ist wieder in 90° Flexion. Der Arm wird hinter dem Rücken des Patienten in Innenrotation gebracht indem Unterarm und Hand vom Rücken wegbewegt werden. Das Zeichen ist positiv, wenn der Patient diese Position nicht eigenständig halten kann und der Arm zurück in die Anfangsposition schnellt. Ein positives Innenrotations-Lag-Zeichen weist auf eine Subscapularissehnenruptur hin.

• Schmiddem et al. Klinische und apparative Untersuchungstechniken des Schultergelenks OP-Journal 2013