Konjunktivitis lignosa
Definition
Die Konjunktivitis lignosa ist ein seltenes Krankheitsbild des Auges, bei dem sich an der tarsalen Bindehaut Pseudomembranen mit einer holzartigen Struktur ausbilden.
Pathophysiologie
Als Ursache der Erkrankung wird ein Plasminogenmangel durch eine homozygote Mutation im Plasminogen-Gen PLG vermutet. Es handelt sich um einen autosomal-rezessiven Erbgang. Der Mangel an Plasminogen hat eine reduzierte Wundheilung zur Folge. Auslöser kann bei Kindern und Erwachsenen mit der entsprechenden Veranlagung eine lokale Reizung des Gewebes (z.B. durch kleine Verletzungen oder Infektionen) sein.[1]
Klinik
Therapie
Es gibt keine standardisierte Therapie der Konjunktivitis lignosa. Eine chirurgische Abtragung der Membranen hat eine hohe Rezidivrate zur Folge und sollte daher nicht durchgeführt werden. Eine therapeutische Option ist die Anwendung von topischem fresh frozen plasma (FFP) oder der Einsatz von Cyclosporin A. Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit topischem Heparin.[3]
Quellen
- ↑ Schlote T. Konjunktivitis lignosa. In: Lang G, Lang G, Hrsg. Augenheilkunde essentials. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme, 2015
- ↑ Heinz et al. Conjunctivitis lignosa bei Typ-I-Plasminogenmangel - Kasuistik mit Literaturübersicht. Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, 2002
- ↑ Kompendium Heidelberger Kompetenztage Auge, abgerufen am 08.09.2021
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