Sutur
Synonyme: Knochennaht, Schädelnaht, Sutura
Englisch: suture
Definition
Eine Sutur ist eine bindegewebige Nahtstelle zwischen zwei Schädelknochen.
Anatomie
Suturen gehören zu den unechten Gelenken. Mit zunehmendem Alter verknöchern sie vollständig und werden zu Synostosen. Am menschlichen Schädel kann man folgende Hauptsuturen identifizieren:
- Sutura coronalis (Kranznaht)
- Sutura frontalis (Stirnnaht)
- Sutura lambdoidea (Lambdanaht)
- Sutura sagittalis (Pfeilnaht, Sagittalnaht)
- Sutura squamosa (Schuppennaht)
Alle weiteren Suturen werden systematisch nach den jeweils aneinander grenzenden Knochen benannt, z.B. die Sutura zygomaticomaxillaris zwischen der Maxilla (Oberkiefer) und dem Os zygomaticum (Jochbein) oder die Sutura sphenofrontalis zwischen dem Os sphenoidale (Keilbein) und dem Os frontale (Stirnbein).
Einteilung
Zusätzlich zur Lokalisation kann man auch die Art der Sutur unterscheiden, d.h. auf welche Weise die Knochen miteinander verbunden sind:
- Sutura plana (Glattnaht): Die Knochen schließen bündig miteinander ab (z.B. Sutura nasomaxillaris).
- Sutura serrata (Zackennaht): Die Knochen sind zickzackförmig miteinander verzahnt (z.B. Sutura sagittalis).
- Sutura squamosa (Schuppennaht): Die aufeinander stoßenden Knochenflächen überlappen sich schräg (wie bei der gleichnamigen Knochennaht zwischen Scheitelbein und Schläfenbein).
- Schindylesis (Nutennaht): Ein Knochengrat wird von der spaltförmigen Vertiefung des Nachbarknochens eingefasst.
Klinik
Eine Verknöcherung der Schädelnähte zum falschen Zeitpunkt (zu früh oder zu spät) kann zu einer deutlichen Veränderung der Kopfform führen. Mögliche Folgen sind u.a.: