Kehr-Zeichen
nach dem Berliner Chirurgen Hans Kehr (1862–1916)
Englisch: Kehr's sign
Definition
Das Kehr-Zeichen ist ein in die linke Schulter übertragener Schmerz mit begleitender Hyperästhesie der Haut, der als Hinweis auf eine Milz- oder Tubenruptur gewertet wird.
Pathophysiologie
Das Kehr-Zeichen ist das Beispiel für einen übertragenen Schmerz, der auf der Projektion viszerosensible Reize auf ein zugehöriges Dermatom beruht.
Diagnostische Bedeutung
Das Kehr-Zeichen ist positiv bei Milzinfarkt, Milzruptur und Tubenruptur und kann auch bei anderen zwerchfellnahen Schädigungen positiv sein, wie z.B. bei einem subphrenischen Abszess, einer Ruptur der Arteria phrenica inferior oder einer Magenperforation.
Am liegenden Patienten kann das Kehr-Zeichen bei Verdacht auf eine Milz-Ruptur durch Tieflagerung des Kopfes besser ausgelöst werden.
um diese Funktion zu nutzen.