Kaudale ventrolaterale Medulla
Synonyme: CVLM
Definition
Die kaudale ventrolaterale Medulla, kurz CVLM, ist ein Teil der Medulla oblongata. Sie ist Teil des Hirnstammes, der eine wichtige Rolle bei der arteriellen Blutdruckregulation spielt.
Physiologie
Die kaudale Medulla erhält ihre Informationen über die Höhe des Blutdrucks über viszeroafferente Fasern, die von Barorezeptoren des Arcus aortae (über den Nervus vagus) und des Sinus caroticus (über den Nervus glossopharyngeus) ausgehen. Bei einem hohen Blutdruck leiten die beiden beschriebenen Nerven viele Aktionspotentiale in die kaudale Medulla. Ein Teil der Reize wird an den Nucleus ambiguus und Nucleus dorsalis nervi vagi geleitet. Als Vaguskerne sorgen sie reflektorisch für eine Verlangsamung der Herzaktion (negativ chronotrope Rückkopplung). Der Nervus vagus wirkt am Herzen über muskarinerge M2-Rezeptoren.
Der andere Teil der Reize wird über den Nucleus tractus solitarii an die kaudale ventrolaterale Medulla weitergeleitet. In der kaudalen venterolateralen Medulla werden GABAerge Interneurone aktiviert, die hemmend auf die sympatischen Neurone der rostralen ventrolateralen Medulla (RVLM) wirken. Durch die Hemmung in der RVLM wird eine indirekte Wirkung auf die Herzarbeit und den arteriellen Blutdruck ausgelöst. Der Blutdruck, die Herzfrequenz und die Kontraktionskraft (Inotropie) sinken.
Quellen
Pape, Physiologie 8. Auflage (ISBN 978-3-13-242387-9)
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