(Weitergeleitet von Kataplektische Anfälle)
Synonym: Lachschlag
Englisch: cataplexy
Unter Kataplexie versteht man den akuten, reversiblen Verlust des Muskeltonus. Kataplexie ist das Gegenteil von Katalepsie und ist eines der vier Hauptsymptome von Narkolepsie.
Die Symptome der Kataplexie wurden erstmalig im Jahre 1902 von dem deutschen Arzt Leopold Loewenfeld beschrieben.
Eine Kataplexie kann einzelne Muskelgruppen, eine Körperseite oder die gesamte Skelettmuskulatur einbeziehen. Die Gesichtsmuskulatur ist meist mitbetroffen. Im Gegensatz zu einer Synkope bleibt der Patient bei einem kataplektischen Anfall bei vollem Bewusstsein.
Die Atem- und Schlundmuskulatur bleibt tonisiert, weshalb es zu keiner Einschränkung der Vitalfunktionen kommt. Dennoch kann eine Kataplexie, z.B. in Folge eines Sturzes, zu schweren Verletzungen führen. Bei schweren Verläufen müssen die Patienten daher passiv (Schutzausrüstung, Orthesen, Helme etc.) gegen Sturzfolgen geschützt werden, wie man dies auch von der Epilepsie kennt. In besonders schweren Fällen wird der Patient rollstuhlpflichtig, um gefährliche Stürze zu verhindern.
Kataplexien treten meist in zeitlichem Zusammenhang mit einem (starken) Affekt auf, das heißt in Folge eines emotionalen Reizes, der die Freisetzung von Katecholaminen bewirkt. Früher ging man ausschließlich von plötzlich einsetzenden und massiven Affekten als Trigger eines kataplektischen Anfalls aus. Heute (2020) weiß man, dass auch anhaltende Spannungszustände die Anfallsschwelle herabsetzen. Bei über längere Zeit erhöhten Katecholaminspiegeln im Blut kann bereits ein geringer Sekundärreiz ausreichen, um einen Anfall auszulösen.
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. November 2020 um 02:01 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.