Kardiotokographie
Synonym: Cardiotokographie
Englisch: cardiotocography
Definition
Die Kardiotokographie, kurz CTG, stellt das Standardverfahren zur gleichzeitigen Überwachung und Aufzeichnung der fetalen Herztätigkeit und der mütterlichen Wehentätigkeit dar. Sie kommt in der Geburtshilfe hauptsächlich in der Spätschwangerschaft und während der Geburt zum Einsatz. Den aufgezeichneten Befund nennt man Kardiotokogramm.
Technik und Bewertung
Die kindliche Herzfrequenz wird mittels Doppler-Sonographie durch die mütterliche Bauchdecke ermittelt (Kardiographie). Die mütterliche Wehentätigkeit wird mittels eines mechanoelektrischen Wehentasters an der Bauchdecke im Bereich über dem Fundus uteri ermittelt (Tokographie).
Die Bewertung der Kardiotokographie erfolgt mittels verschiedener Scores, (z.B. Fisher-Score) in die folgende Bewertungskriterien eingehen:
- Basalfrequenz: mittlere fetale Herzfrequenz während der Wehenpausen (Normwerte: 120-160 Schäge/Min.)
- Oszillationen: Schwankungen der basalen fetalen Herzfrequenz (Normwerte: 10-30 Schläge/Min.)
- Akzelerationen: Beschleunigungen der fetalen Herzfrequenz (normal sind vereinzelte Beschleunigungen um 10-15 Schläge/min. für 10-30 Sek.)
- Dezelerationen: Abfälle der fetalen Herzfrequenz (normalerweise treten keine Dezelerationen auf)
- Wehenfrequenz: Häufigkeit der Wehen (Normwerte: 1-3 Wehen/10 Min. während der Eröffnungsphase, 3-4 Wehen /10 Min. während der Austreibungsphase)
Klinische Anwendung
Die Kardiotokographie dient zur Früherkennung von pathologischer fetaler Herztätigkeit, im Sinne einer fetalen Tachykardie (>160 Schläge/Min.) oder einer fetalen Bradykardie (<100 Schläge/Min.) in der Spätschwangerschaft und während der Geburt. Pathologische Veränderungen der fetalen Herztätigkeit treten als Zeichen einer fetalen Hypoxie auf und erfordern je nach Ausprägung und Schwangerschaftszeitpunkt verschiedene therapeutische Maßnahmen.