Iris-Zeichen
Englisch: iris sign
Definition
Das Iris-Zeichen ist ein radiologisches Zeichen, das bei Neugeborenen im Zusammenhang mit venösen Stauungen oder Thrombosen im Marklager des Gehirns beobachtet wird.
Hintergrund
Es zeigt sich eine charakteristische, fächerförmige Anordnung von strahlenförmig nach außen gerichteten Blutungen oder zytotoxischem Ödem in der subkortikalen und periventrikulären weißen Hirnsubstanz. Die Konfiguration erinnert in ihrer Form an eine Iris-Blüte.
Bildgebender Befund
Das Iris-Zeichen kann in mehreren bildgebenden Verfahren erkannt werden:
- transkranieller Ultraschall: Die betroffenen Areale erscheinen hyperechogen, was auf Blutungen oder ein Ödem hinweist.
- Natives CT: Hier zeigt sich eine hyperattenuierende Struktur in fächerförmiger Anordnung.
- MRT mit Suszeptibilitätswichtung (SWI): Die betroffenen Regionen erscheinen hypointens, was auf Hämorrhagien hindeutet.
- Diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI): Die betroffenen Zonen zeigen sich hyperintens, was auf ein zytotoxisches Ödem hindeutet.
Klinische Relevanz
Das Iris-Zeichen ist insbesondere in der neonatalen Bildgebung ein wichtiger Hinweis auf eine schwerwiegende zerebrale Schädigung. Es ist durch eine venöse Abflussstörung im Bereich der tiefen Marklagervenen bedingt. Zudem liegt häufig gleichzeitig eine subpiale Blutung vor.
Die frühzeitige Erkennung durch transkraniellen Ultraschall oder MRT kann die Diagnostik und weitere therapeutische Schritte entscheidend beeinflussen.
Quellen
- radiopaedia.org - Iris sign, abgerufen am 21.07.2025