Iridoviridae
Definition
Als Iridoviridae bezeichnet man eine Familie von Viren, die der Klasse der Megaviricetes zugerechnet werden.
Eigenschaften
Iridoviren sind polyedrische DNA-Viren mit einem Durchmesser von 120 bis 350 nm und einem doppelsträngigen und nicht segmentierten Genom. Das Kapsid weist eine ikosaedrisch-symmetrische Form sowie eine innere Lipidmembran auf.
Die Virionen können sowohl mit als auch ohne Virushülle vorliegen – abhängig davon, ob sie sich innerhalb oder außerhalb des Zytoplasmas der Wirtszelle befinden.
Epidemiologie
Iridoviridae sind unter den Insekten weit verbreitet. Sie können jedoch auch Krankheiten bei Amphibien, Reptilien und Fischen verursachen, weshalb sie ebenfalls eine gewisse veterinärmedizinische Bedeutung haben.
Virusreplikation
Durch die Anheftung der viralen Proteine an die Rezeptoren der Wirtszelle wird die Endozytose des Virus induziert. Danach folgt die Fusion mit der Plasmamembran und die Freisetzung des DNA-Kerns in das Zytoplasma der Wirtszelle. Die virale DNA wird in den Zellkern transportiert, was zu einer deutlichen Störung der Wirtszelle führt. Durch die virale RNA-Polymerase II wird im weiteren Verlauf die Transkription eingeleitet. Die gebildete DNA wird schließlich in die zytoplasmatischen Viroplasmen transportiert, wo durch Rekobmination große DNA-Abschnitte gebildet werden.
Abschließend erfolgt der Zusammenbau neuer Virionen im Zytoplasma, die dann mittels Lyse die Wirtszelle verlassen.
Vertreter
Gattung | Spezies |
---|---|
Iridovirus | Intervertebrate iridescent Virus 6 |
Chloriridovirus | Intervertebrate iridescent Virus 3 |
Ranavirus | Frog Virus 3 |
Lymphocystivirus | Lymphocystis Disease Virus 1 |
Megalocystivirus | Infectious Spleen and Kidney Necrosis Virus |
Quelle
- ViralZone. Iridoviridae SIB - Swiss Institute of Bioinformatics (abgerufen am 15.10.2021)
Literatur
- Selbitz HJ, Truyen U, Valentin-Weigand P (Hrsg.). 2015. Tiermedizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 10., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart. ISBN: 978-3-8304-1262-5