Intermediärtyp
Synonym: Normalversorgungstyp
Definition
Als Intermediärtyp bezeichnet man in der Kardiologie einen Patienten, bei dem eine ausgeglichene Versorgung des Herzmuskels durch die rechte (RCA) und linke Koronararterie (LCA) stattfindet.
Anatomie
Bei ungefähr 70 bis 80 % der Bevölkerung entspringt der Ramus interventricularis posterior (RIVP) aus der rechten Koronararterie, der Ramus posterolateralis sinister aus dem Ramus circumflexus der linken Koronararterie. Bei 20 % der Personen speisen sowohl die RCA als auch die LCA den Ramus interventricularis posterior (kodominanter Versorgungstyp), bei 10 % geht der RIVP aus der LCA ab.
Meistens wird der Versorgungstyp anhand des Versorgungsgebietes der rechten bzw. linken Koronararterie definiert. Beim Intermediärtyp (ca. 55 % der Fälle) versorgen beide Koronararterien die Herzhinterwand etwa zu gleichen Teilen. Das hintere Drittel des Kammerseptums wird dabei von dem RIVP, die vorderen zwei Drittel von der LCA perfundiert.
In 15 bis 20 % der Fälle versorgt die LCA jedoch auch die hinteren Anteile des Kammerseptums und Teile der rechten Herzkammer (Linksversorgungstyp). Dabei entspringt der RIVP aus dem Ramus circumflexus der LCA.
In 15 bis 25 % der Fälle ist die rechte Koronararterie und insbesondere der Ramus posterolateralis dexter stärker ausgebildet. Letzterer versorgt dann den größten Teil der Herzhinterwand und das Kammerseptum (Rechtsversorgungstyp).
Der koronare Versorgungstyp kann auch dadurch definiert werden, welches Gefäß den AV-Knoten versorgt; meist handelt es sich um die rechte Koronararterie.
Veterinärmedizin
Auch in der Veterinärmedizin werden verschiedene koronare Versorgungstypen beschrieben. Zum Intermediärtyp zählen hier Pferd und Schwein.
siehe auch: Linksversorgertyp, Rechtsversorgertyp