Infraspinatus-Test
Definition
Als Infraspinatus-Test bezeichnet man einen klinischen Test zur Untersuchung der Funktion des Musculus infraspinatus. Dieser zählt zur Rotatorenmanschette und ist deren wichtigster Außenrotator.
Durchführung
Der Infraspinatus-Test kann in zwei verschiedenen Varianten durchgeführt werden, die sich in ihrer Ausgangslage unterscheiden.
- Variante 1: Der Patient wird gebeten, eine 90° Flexion im Ellenbogengelenk durchzuführen. Der Untersucher appliziert nun einen nach medial gerichteten, mäßigen Druck auf den Handrücken des Patienten. Gelingt es dem Patienten nicht gegen diesen Widerstand eine aktive Außenrotation durchzuführen, gilt das Testergebnis als positiv.
- Variante 2: Der Patient wird gebeten, eine 30° Horizontalflexion im Schultergelenk durchzuführen. Der Untersucher appliziert nun einen nach medial gerichteten, mäßigen Druck auf den Handrücken des Patienten. Gelingt es dem Patienten nicht gegen diesen Widerstand eine aktive Außenrotation durchzuführen, gilt das Testergebnis als positiv.
Interpretation
Ein positives Testergebnis kann Hinweis auf eine muskuläre und oder nervale Schädigung sein. Hierbei könnte z.B. ein Funktionsverlust des Nervus suprascapularis oder vorausgegangenem Plexus brachialis ausschlaggebend sein.
Aussagekraft
Der Infraspinatus-Test weist eine Sensitivität von 41,6 % und eine Spezifität von 90,1 % auf.
Fachgebiete:
Orthopädie
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.