Widerstand
Englisch: psychological resistance
Definition
Als Widerstand wird in der Psychologie eine psychische Abwehr gegen die Bewusstmachung unbewusster innerer Motive und Inhalte verstanden. Je nach therapeutischer Schule variiert sowohl das Erklärungsmodell als auch die Auseinandersetzung mit dem Widerstand. Man unterscheidet grundsätzlich folgende Definitionen:
- Allgemeine Psychologie: Widerstand ist eine prinzipielle Abwehrhaltung gegen vorgegebene Regeln oder therapeutische Anweisungen
- Psychotherapie: Widerstand ist Abwehr des Fortschritts durch eine Psychotherapie
- Gestalttherapie: Widerstand ist eine Kontaktstörung/Kontaktunterbrechung
- Psychoanalyse: Widerstand ist ein Abwehrmechanismus (laut Sigmund Freud: "Was immer die psychoanalytische Arbeit stört, wird als Widerstand bezeichnet").
Widerstand in der Psychoanalyse
Das Konzept vom Widerstand ist eines der wichtigsten in der Psychoanalyse. Obwohl sich die psychoanalytische Therapie zum Ziel setzt das Ich erstarken zu lassen, wehrt dieses sich mit den unbewussten Anteilen gegen äußere Hilfe um sich Gefühle der Unlust zu ersparen. Die bewussten Anteile des Ichs, mit denen sich der Therapeut verbunden hat (Arbeitsbündnis), haben jedoch Interesse am Fortschritt der Therapie. Die Widerstandsanalyse setzt es sich zum Ziel dem Patienten seine persönliche unbewusste Sabotage aufzuzeigen. Der Widerstand ist demnach nichts anderes als der Versuch einen verdrängten, unbewussten Wunsch des Patienten zu verbergen. Durch die therapeutische Ich-Spaltung (das Ich des Patienten wird dabei in einen erlebenden und einen sich selbst beobachtenden Teil aufgetrennt) soll ihm verdeutlicht und verstehbar gemacht werden, dass es in ihm bestimmte Kräfte gibt, die den Erfolg der Behandlung verhindern wollen. Eine der wichtigsten Widerstandsformen ist das Agieren (Handeln aus unbewusster Motivation).
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