Icodextrin
Handelsnamen: Extraneal®, Adept®
Definition
Icodextrin ist ein hochmolekulares Glukosepolymer, das als kolloidosmotisch wirksames Arzneimittel verwendet wird.
Hintergrund
Icodextrin wird aus Maltodextrin gewonnen. Intraperitoneal eingebrachte Icodextrin-haltige Lösungen werden aufgrund ihrer osmotischen Wirksamkeit nur minimal resorbiert. Dieser Effekt wird zum Beispiel im Rahmen der Peritonealdialyse (PD) oder nach laparoskopischen Operationen in der Gynäkologie genutzt.
Peritonealdialyse
Bei der PD werden osmotisch aktive Lösungen in das Peritoneum eingebracht, um Wasser aus dem Körper zu entziehen (Ultrafiltration). Icodextrin wird neben Glukose als osmotisch aktives Agens in PD-Lösungen verwendet. Im Gegensatz zu Glukose wird es jedoch kaum resorbiert und ist daher insbesondere für Patienten mit Diabetes mellitus geeignet. Außerdem wird es bei Patienten mit High-Transport im peritonealen Äquilibrierungstest oder Ultrafiltrationsversagen mit anderen Dialysatlösungen verwendet.
Laparoskopische Operationen
Bei laparoskopischen Eingriffen in der Gynäkologie werden Icodextrin-haltige Lösungen verwendet, um das Risiko postoperativer Adhäsionen zu verringern.
Literatur
- Frampton et al.: Icodextrin: a review of its use in peritoneal dialysis. Drugs, 2003.