Revised International Prognostic Scoring System

Definition

Das Revised International Prognostic Scoring System, kurz IPSS-R, ist ein Scoring-System, mit dem man die Schwere und damit auch die Prognose der Erkrankung eines Patienten mit myelodysplastischem Syndrom bewertet. Im Gegensatz zum International Prognostic Scoring System (IPSS) bezieht das IPSS-R zusätzlich mehr zytogenetische Kriterien in die Score-Bildung mit ein.

Score

Der IPSS-R umfasst die variablen Zytogenetik, Blastenanteil im Knochenmark (BM Blast%), Hämoglobin, die Blutplättchenanzahl und die absolute Neutrophilenanzahl (ANC = Absolute Neutrophil Count).

Prognostische Variable	Zytogenetik	BM Blast%	Hämoglobin	Blutplättchenanzahl	ANC
0	Sehr gut	≤2%	≥10 g/dl	≥100 /nl	≥0,8 /nl
0,5				50-100 /nl	< 0,8/nl
1	Gut	2-5%	8-10 g/dl	<50
1,5			<8 g/dl
2	Intermediär	5-10%
3	Schlecht	>10%
4	Sehr Schlecht

Die prognostische Variablen der jeweiligen Kriterien lassen sich verrechnen und in einen Risikoscore einordnen:

Risiko-Kategorie	Risikoscore
Sehr niedrig	≤1,5
Niedrig	>1,5 - 3
Intermediär	> 3 - 4,5
Hoch	> 4,5 - 6
Sehr hoch	> 6

Aus den Punkten des Risikoscores lassen sich prognostische Aussagen für das Überleben der Patienten ziehen.

Die Publikation "Greenberg, Tuechler, Schanz et al, Revised International Prognostic Scoring System (IPSS-R) for Myelodysplastic Syndrome, Blood 120: 2454, 2012" beschreibt folgendes klinisches Outcome:

Risiko	Patientenanteil in %	Medianes Überleben
Patientenanzahl: 7012
Sehr niedrig	19%	8,8 Jahre
Niedrig	38%	5,3 Jahre
Intermediär	20%	3,0 Jahre
Hoch	13%	1,6 Jahre
Sehr hoch	10%	0,8 Jahre

Quellen

Greenberg, Tuechler, Schanz et al, Revised International Prognostic Scoring System (IPSS-R) for Myelodysplastic Syndrome, Blood 120: 2454, 2012 veröffentlicht auf ASH Publications, abgerufen am 19.07.2024
MDS Foundation, Revised International Prognostic Scoring System (IPSS-R) for Myelodysplastic Syndromes Risk Assessment Calculator, abgerufen am 19.07.2024