Hypotrophie
von altgriechisch-neulateinisch: ὑπέρτροφή ("hypótrophé") - Unterernährung bzw. ὑπό ("hypó") - unter(halb), unzureichend, unter der Norm; τροφή ("trophé") - Nahrung, Ernährung
Synonym: Hypotrophia
Englisch: hypotrophy, hypotrophia
Definition
Als Hypotrophie bezeichnet man die Schrumpfung einer Körperstruktur (Gewebe, Organ etc.) durch Zellverkleinerung bzw. Abnahme des Zellvolumens. Im erweiterten Sinn ist auch ein unterdurchschnittliches, d.h. vermindertes Größenwachstum eine Hypotrophie.
Das Gegenteil der Hypotrophie ist die Hypertrophie.
Abgrenzung
Die Hypotrophie ist durch eine reversible Volumenverkleinerung der Zellen bei gleichbleibender Zellzahl gekennzeichnet. Bei einer Abnahme der Zellzahl spricht man hingegen von einer Hypoplasie. In der klinischen Alltagssprache werden diese feinen Differenzierungen selten eingehalten und beide Begriffe - gemeinsam mit der Bezeichnung Atrophie - in der Regel synonym verwendet.
Ätiologie
Eine Hypotrophie entwickelt sich beispielsweise bei fehlender Nährstoffversorgung, verminderter funktioneller Belastung, Entzündungen oder ungenügender hormoneller Stimulation. Sie ist Ausdruck eines reduzierten Zellstoffwechsels, bei dem mehr katabole Prozesse stattfinden als anabole. Eine Hypotrophie ist in der Regel pathologisch, kann aber auch Ausdruck eines physiologischen Rückbauprozesses (Involution) sein.
Beispiele
- Schrumpfung von Muskeln unter Immobilisation
- Osteoporose bei längerer Immobilisation
- Muskelhypotrophie bei Paresen