Hyperplastische Implantationsstelle
Synonym: Hyperplastische Implantationsstelle des Plazentabetts, "synzytiale Endometritis" (obsolet)
Englisch: exaggerated placental site
Definition
Die hyperplastische Implantationsstelle, kurz EPS, gehört zu den gestationsbedingten Trophoblasterkrankungen. Es besteht eine überschießende Infiltration des Endo- und Myometriums durch Zellen des intermediären Trophoblasten.
Hintergrund
Eine hyperplastische Implantationsstelle kann im Rahmen einer normalen oder ektopen Schwangerschaft auftreten sowie nach Aborten oder Schwangerschaftsabbrüchen. Sie gehört zu den nicht-villösen Trophoblasttumoren und tritt häufig in Kombination mit einer Blasenmole auf.
Diagnostik
Bei der hyperplastischen Implantationsstelle handelt es sich nicht selten um einen Zufallsbefund, z.B. bei nachträglicher histologischer Aufarbeitung einer Post-partum-Hysterektomie.
Labordiagnostisch macht sich die EPS wie andere Trophoblasttumoren durch eine deutliche Erhöhung des humanen Choriongonadotropins (hCG) bemerkbar.
Pathohistologie
Pathohistologisch imitiert die hyperplastische Implantationsstelle ein normales Plazentabett, fällt aber durch eine signifikant gesteigerte Zellzahl auf. Besonders intermediäre trophoblastische Riesenzellen kommen vermehrt vor. Die Abgrenzung gegenüber anderen Trophoblasttumoren, z.B. einem Chorionkarzinom oder einer PSTT, ist anspruchsvoll - vor allem, wenn nur ein kleines Biopsat oder Kürettagematerial vorliegt. Deshalb sind in der Regel immunhistochemische Untersuchungen zur Differenzierung notwendig.
Therapie
Literatur
- AWMF-Leitlinie: Gestationsbedingte und nicht-gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen, Stand 2020, abgerufen am 28.04.2021
um diese Funktion zu nutzen.