Hydrokolloidverband
Definition
Ein Hydrokolloidverband, kurz HCV, ist eine Wundauflage in der feuchten Wundbehandlung.
Zusammensetzung
Ein Hydrokolloidverband besteht aus mehreren Anteilen. Der äußere Teil ist meist eine Folie oder eine halbdurchlässige Membran, die keim- und wasserdicht ist. Im Inneren des Verbands befindet sich eine Matrix aus Hydrokolloiden, welche meist aus Zellulose oder einem anderen quellfähigen Geliermittel (Alginate, Gelatine, Pektin) besteht. Eine zusätzliche Klebeschicht stellt die Verbindung zur Haut bzw. zum Wundgrund her und sorgt dafür, dass der Verband nicht auf der Wunde verrutscht.
Wirkungsweise
Unter einem Hydrokolloidverband herrscht Sauerstoffmangel. Dieser wird erst behoben, wenn die innere Schicht mit dem Wundexsudat reagiert und sich eine Gelblase bildet. Dieses Gel bindet das Exsudat und hält die Wunde feucht. Durch den Mangel an Sauerstoff nach Anlegen des Verbandes werden Makrophagen angeregt, die durch das Freisetzen von Wachstumsfaktoren ein Einsprießen von Kapillaren begünstigen. Außerdem werden schmierige und fibrinöse Beläge aufgeweicht.
Indikation
Hydrokolloidverbände eignen sich gut für leicht sezernierende Wunden, die sich in der Granulations- oder Epithelisierungsphase befinden und zur Reinigung schmierig belegter Wunden. Ebenfalls geeignet sind sie für Schürfwunden, trockene Wunden oder Blasen.
Kontraindikation
Vorteile
Der Verband ist selbstklebend und ermöglicht einen weitgehend schmerzfreien Verbandwechsel. Die Wechselintervalle richten sich nach der Menge des abfließenden Wundsekrets. Unter guten Voraussetzungen kann der Verband bis zu 7 Tage auf der Wunde verbleiben. Er ist undurchlässig für Bakterien und Schmutz.