Hoffmann-Reflex
nach Paul Hoffmann (1857–1919), deutscher Physiologe
Synonym: H-Reflex
Definition
Beim Hoffmann-Reflex handelt es sich um einen phasischen Eigenreflex, der durch eine transkutane elektrische Erregung ausgelöst wird. Er zählt zu den spinalen Reflexen.
Hintergrund
Der Hoffmann-Reflex wird monosynaptisch im Rückenmark verschaltet. Im Gegensatz zum Patellarsehnenreflex (PSR), einem T-Reflex, erlaubt der Hoffmann-Reflex eine standardisierte und quantitative Untersuchungsmöglichkeit. Bei der Auslösung des H-Reflexes z.B. am Musculus triceps surae wird das afferente Ia-Neuron transkutan gereizt. Der Reiz wird im Rückenmark auf das entsprechende α-Motoneuron umgeschaltet und zurück zum Muskel geleitet. Dort kann das Aktionspotenzial elektromyographisch registriert werden.
In der Ableitung treten mit zunehmender Reizstärke zwei nacheinander eintreffende Wellen auf: die M-Welle, kurze Zeit später die H-Welle. Bei der M-Welle handelt es sich um die direkte Erregung des höherschwelligen Motoneurons, welche durch ein orthodromes Aktionspotenzial in die Peripherie geleitet wurde. Die direkte Erregung wird aber auch antidrom in Richtung Rückenmark geleitet und kollidiert mit der reflektorischen Erregung (H-Welle), die dadurch nur noch abgeschwächt als zweite Welle abgeleitet werden kann. Die M-Welle ist erst bei Reizstärken zu sehen, die stark genug sind, um das alpha-Motoneuron zu erregen.
Es ist zu beobachten, dass die Amplitude der M-Welle bei zunehmender Reizstärke kontinuierlich zunimmt, während die Amplitude der H-Welle kontinuierlich abnimmt. Die Amplitude der M-Welle bleibt dabei stets größer als die Amplitude der H-Welle.
um diese Funktion zu nutzen.