Hodenbiopsie
Definition
Eine Hodenbiopsie ist ein chirurgischer Eingriff, der das Ziel hat, Gewebe aus dem Hoden zu gewinnen. Der Eingriff kann aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen durchgeführt werden.
Indikationen
Eine Indikation für eine Hodenbiopsie ist beispielsweise die Beurteilung der Spermienproduktion im Hoden bei diagnostizierter Azoospermie. Besteht ein Kinderwunsch, kann auch zur Gewinnung von Spermien für eine IVF/ICSI ein Hodenbiopsat entnommen werden. Dabei ist es möglich, das Hodenbiopsat frisch aufzubereiten oder fraktioniert zu kryokonservieren.
Darüber hinaus ist eine Hodenbiopsie möglich, wenn eine Vasovasostomie nach vorausgegangener Vasektomie als nicht sinnvoll erachtet wird, bzw. wenn die Vasovasostomie nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Methoden
Es gibt verschiedene Techniken zur Gewinnung von Spermien aus dem Hoden:
- Testikuläre Spermienextraktion (TESE)
- Testikuläre Spermienaspiration (TESA)
Bei der mikrochirurgischen epididymalen Spermatozoenaspiration (MESA) erfolgt die Spermiengewinnung aus dem Nebenhoden.
Beurteilung
Die Beurteilung eines Hodenbiopsat erfolgt histopathologisch unter dem Mikroskop. Die Spermatogenese wird dabei semiquantitativ mithilfe des Johnsen-Scores erfasst.
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