Johnsen-Score
Synonym: Johnson-Score (Typo)
Englisch: Johnsen score
Definition
Der Johnsen-Score dient der semiquantitativen und standardisierten Bewertung der Spermatogenese bzw. Spermiogenese. Er entspricht dem Mittelwert aus den Tubulus-Scores eines Hodenbiopsats nach TESE. Der Johnsen-Score ist das gängigste Bewertungssystem und dient unter anderem der Einschätzung des Behandlungserfolgs einer IVF-Therapie.
Methodik
Für den Johnsen-Score werden mikroskopisch 50 Tubulus-Querschnitte beurteilt und jedem Kanälchen entsprechend der Ausprägung der Spermatogenese ein Wert von 1 (epithelfreie Tubuli) bis 10 (regelrechte Spermatogenese) zugeteilt. Das ausschlaggebende Entscheidungskriterium bei dieser Methode ist die Anzahl der am weitesten entwickelten Samenzellen im betrachteten Tubulus. Nach vollständiger Beurteilung aller Querschnitte wird der Mittelwert der Auszählung gebildet.
Der Johnsen-Score umfasst eine 10-stufige Gliederung.
| Score 1 | Epithelfreie Tubuli |
| Score 2 | Keine Samenzellen - Sertoli Cell only (SCO) |
| Score 3 | Nur Spermatogonien |
| Score 4 | Pro Tubulus weniger als 5 Spermatozyten |
| Score 5 | Nur Spermatozyten, keine Spermatiden |
| Score 6 | Pro Tubulus weniger als 10 Spermatiden |
| Score 7 | Nur Spermatiden, keine Spermien |
| Score 8 | Pro Tubulus weniger als 10 Spermien |
| Score 9 | Desquamation - Desorganisation |
| Score 10 | Regelrechte Spermatogenese |
Der Johnsen-Score wird gelegentlich, wie in den USA üblich, zur Vereinfachung in drei Bereiche zusammengefasst:
| Johnsen Score 8-10: | überwiegend normale Spermatogenese |
| Johnsen Score 6-8: | leichte Reifungsstörung |
| Johnsen Score 1-6: | massive Reifungsstörung |
Der Johnsen-Score reflektiert nicht zwingenderweise die gesamte Spermatogenese. In anderen, nicht betrachteten Tubuli kann beispielsweise ein höherer Reifegrad der Spermatozoen aufgefunden werden.
Quellen
- Johnsen SG. Testicular biopsy score count--a method for registration of spermatogenesis in human testes: normal values and results in 335 hypogonadal males. Hormones. 1970;1(1):2-25. doi: 10.1159/000178170.