Hypertensive Enzephalopathie
Synonym: Hochdruckenzephalopathie
Englisch: hypertensive encephalopathy
Definition
Als hypertensive Enzephalopathie, kurz HE, bezeichnet man ein neurologisches Syndrom, das durch eine gestörte zerebrale Autoregulation infolge von anhaltend hohem Blutdruck verursacht wird. Sie kann sich sowohl akut als auch chronisch entwickeln und ist durch eine Funktionsstörung des Gehirns gekennzeichnet, die von einer hämodynamischen Überlastung der Hirngefäße ausgeht.
Formen
- Akute hypertensive Enzephalopathie (AHE): Sie tritt in der Regel plötzlich auf und ist oft mit extremen Blutdruckspitzen assoziiert, die zu Hirnödemen, akuten neurologischen Symptomen (z.B. Kopfschmerzen, Sehstörungen, Verwirrtheit, Krampfanfällen oder Bewusstseinsverlust) führen. Sie stellt somit eine Manifestationsform des hypertensiven Notfalls dar.
- Chronische hypertensive Enzephalopathie (CHE): Sie entwickelt sich über einen längeren Zeitraum und ist typischerweise eine Folge von anhaltendem, schlecht kontrolliertem Bluthochdruck. Diese Form kann zu fortschreitenden kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz führen, da die wiederholte Überlastung der Blutgefäße langfristige zerebrale Schäden verursacht. Die CHE ist mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle verbunden.
Beide Formen resultieren aus einer gestörten Fähigkeit des Gehirns, den Blutfluss bei erhöhtem Blutdruck zu regulieren, was zu zerebralen Funktionsstörungen und strukturellen Hirnschäden führt. Akute Formen erfordern eine sofortige medizinische Intervention, während chronische Formen eine langfristige Blutdruckkontrolle erfordern, um das Fortschreiten der Hirnschäden zu verhindern.