Hattori-Zyste
Englisch: posterior paravertebral mediastinal Müllerian cyst, cyst of Hattori, COH
Definition
Als Hattori-Zysten bezeichnet man seltene Zysten im hinteren Mediastinum, die sich vermutlich vom Müller-Gang ableiten.
Geschichte
Hattori-Zysten wurden im Jahr 2005 erstmalig von Hideo Hattori beschrieben.
Epidemiologie
Bis zum Jahr 2020 wurden etwa 40 Fälle von Hattori-Zysten in der Fachliteratur berichtet. Betroffen sind meist Frauen zwischen 40 und 60 Jahren.
Ätiologie
Die genaue Ursache von Hattori-Zysten ist nicht bekannt (2023). Man vermutet, dass die Zysten ursprünglich aus Gewebe der Müller-Gänge entstehen. Möglicherweise handelt es sich aber auch um Metaplasien des Mesothels.
Histologie
Hattori-Zysten sind mit einem iso- bis hochprismatischen Flimmerepithel ausgekleidet, das dem der Tuba uterina ähnelt. Immunhistochemisch lassen sich Östrogen- und Progesteronrezeptoren nachweisen.
Diagnostik
Hattori-Zysten sind meistens symptomarm und werden in der Bildgebung als Zufallsbefund entdeckt:
- CT: gut definierte, paravertebrale Weichteilmasse ohne Verkalkungen
- Endoskopischen Ultraschall: flüssigkeitsgefüllte, echofreie Zyste mit regelmäßigen, dünnen Wänden
Therapie
Im Allgemeinen wird eine chirurgische Resektion von Hattori-Zysten empfohlen.
Prognose
Aufgrund der Seltenheit der Zysten ist die Prognose nicht bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass ein Risiko für eine maligne Transformation besteht.
Quellen
- Turner et al.: Cyst of Hattori: A Rare Cyst in the Posterior Mediastinum, Int J Surg Pathol, 2022
- Saad et al.: Posterior Mediastinal Paravertebral Müllerian cyst (cyst of Hattori): literature review, Adv Respir Med, 2020
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