Haftpaste
Definition
Eine Haftpaste ist eine hochviskose, halbfeste Zubereitung, die pharmazeutisch auf der Schleimhaut angewendet wird. Haftpasten sind lipophil und enthalten organische Quellstoffe, die über Gelbildung ein Festsitzen an der feuchten Schleimhaut ermöglichen.
Hintergrund
Haftpasten sind wirkstoffhaltige Arzneimittel, die auf der Schleimhaut angewendet werden. Es ist schwierig, mit normalen Salben oder Cremes eine ausreichend lange Verweildauer auf der Schleimhaut zu erreichen, da es z.B. auf der Mundschleimhaut schnell zur Abtragung durch Speichel kommt. Eine lange Verweilzeit ist aber wichtig, damit der Wirkstoff aufgenommen werden bzw. wirken kann. Haftpasten haben eine lipophile Grundlage, z.B. Vaselin oder Hydrophobes Basisgel DAC, damit sie sich nicht in Körperflüssigkeiten lösen und enthalten zusätzlich einen hohen Feststoffanteil organischer Quellstoffe (daher der Name "Paste"). Diese Quellstoffe, z.B. Hypromellose, erzeugen bei Wasserkontakt ein Gel und kleben dadurch schnell und fest auf der Schleimhaut.
Anwendung
Typische Wirkstoffe in Haftpasten sind Glukokortikoide, z.B. Triamcinolon oder Betamethason. Eine mögliche Indikation für die Anwendung dieser Wirkstoffe ist ein oraler Lichen planus.
Quellen
- Deutscher Arzneimittel-Codex - Haftpasten: Wenn es kleben bleiben soll, abgerufen am 26.04.2023
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