HTLA-Antikörper
Synonym: high titer low avidity-antibodies
Definition
HTLA-Antikörper ist eine beschreibende Bezeichnung für irreguläre erythrozytäre Antikörper, die gelegentlich bei Patienten festgestellt werden und Probleme bei der Bereitstellung verträglicher Erythrozytenkonzentrate verursachen. Das Akronym HTLA steht für "high titer, low avidity". HTLA-Antikörper dürfen nicht mit HLA-Antikörpern verwechselt werden.
Hintergrund
"High titer, low avidity" bedeutet, dass der Antikörper initial eine schwache Reaktion (Erythrozytenagglutination) erzeugt, die jedoch bei Verdünnung des Serums auch in hohen Titerstufen noch nachweisbar bleibt. Normalerweise würde man bei einer schwachen Anfangsreaktion nur einen niedrigen Titer erwarten.
HTLA-Antikörper gelten als nicht transfusionsrelevant, da sie - von seltenen Ausnahmen abgesehen - keine hämolytischen Transfusionsreaktionen auslösen. Das Problem besteht darin, dass die zur Abklärung notwendigen Untersuchungen zu Verzögerungen bei der Versorgung mit Erythrozytenkonzentraten führen.
Unter den Oberbegriff HTLA fallen Antikörper gegen verschiedene Blutgruppenantigene. Diese wurden inzwischen weitgehend identifiziert. Die allgemeine Bezeichnung HTLA wird heute meist durch die genaue Antikörperspezifität, zum Beispiel Anti-Chido, ersetzt.
Zuordnung zu Blutgruppensystemen
Blutgruppensysteme, denen HTLA-Antikörper zugeordnet werden, sind:
- Chido
- Rodgers
- Holley
- Gregory
- Cartwright
- York
- Cost
- Knops
- McCoy
- Swain-Langley
Hierbei handelt es sich um klassische Bezeichnungen. Da sich in weiteren Untersuchungen herausstellte, dass einige dieser Antigenspezifitäten nur Varianten anderer Blutgruppensysteme sind, ist diese Nomenklatur nicht mehr aktuell. Die Klassifikation nach der International Society of Blood Transfusion (ISBT) ist (Stand 2014):
- 011 - YT - Cartwright
- 014 - DO - Dombrock, enthält Holley und Gregory
- 017 - CH/RG - Chido/Rodgers
- 022 - KN - Knops, enthält McCoy, Swain-Langley und York.
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