Hämodynamik
Synonym: Hämorheologie
Englisch: h(a)emodynamics
Definition
Die Hämodynamik beschäftigt sich mit der Strömungsmechanik des Blutes und den sie beeinflussenden Kräften.
Hintergrund
Die Hämodynamik wird von verschiedenen Parametern bestimmt, unter anderem durch:
- Blutdruck
- Blutvolumen
- Herzzeitvolumen
- Viskosität des Blutes
- Gefäßelastizität
- Geometrie bzw. Querschnitt des Blutgefäßes (Lumen)
Über die Veränderung dieser Parameter wird die Durchblutung des Körpers bzw. der einzelnen Organe so ausgesteuert, dass deren Bedarf möglichst optimal gedeckt wird. Die Steuerung erfolgt überwiegend durch das vegetative Nervensystem und zu einem kleineren Anteil über das endokrine System. Physikalisch wird der Zusammenhang zwischen Gefäßgeometrie, Druckgradienten, Blutviskosität und Volumenstrom durch das Hagen-Poiseuille-Gesetz beschrieben.
Die Hämodynamik bestimmt aber nicht nur die Blutströmung, sondern hat auch einen Einfluss auf das Endothel und die glatte Gefäßmuskulatur. Die Endothelzellen an der Gefäßinnenwand können Blutdruckänderungen und Scherkräfte registrieren und davon abhängig die Reaktion der Gefäßmuskulatur steuern. Eine Erhöhung des Scherstresses in einem Gefäß führt beispielsweise zur Ausschüttung von vasodilatatorisch wirksamen Substanzen (z.B. Stickstoffmonoxid). Dadurch kommt es zur Erweiterung des Gefäßlumens und die lokale Fließgeschwindigkeit wird reduziert.