Gestik
Englisch: body language, co-expressions
Definition
Als Gestik werden Bewegungen mit nonverbaler, kommunikativer Aussage bezeichnet. Sie zählt neben der Mimik zur Psychomotorik und kann die sprachliche Aussage entweder unterstützen oder ganz ersetzten. Dabei ist sie aber nicht zur Sprache redundant, sondern koexpressiv. Gesten sind meist eng mit dem Sprechen hinsichtlich Bedeutung, Funktion und Organisation verbunden. Sie sind Ausdruck von Stimmung, Antrieb und Handlungsbestrebungen.
Gestik im Alltag
Kopf- und Körperhaltung sind die Grundpfeiler der nonverbalen Kommunikation und erlauben einen Einblick in mentale Prozesse. Beispielsweise stellen offene Handflächen und gesenkte Arme eine eher positive Haltung dar, während erhobene oder verschränkte Arme eine abweisende Haltung andeuten. Grundsätzlich kann man mehrere Arten von Gesten unterscheiden:
- lexikalisierte oder metaphorische Gesten (Symbolsprache mit kulturellen Unterschieden)
- Zeigegesten (Deixis)
- ikonische Gesten (verdeutlichen verbale Inhalte)
Ablauf
Eine Geste kann in folgendes Ablaufschema eingeteilt werden:
- Vorbereitung (optional)
- Vorhaltung (prestroke-hold): Die Geste wird so lange zurückgehalten, bis sie zeitgleich mit der sprachlichen Aussage erfolgen kann
- Hauptgeste (stroke)
- Halten der Geste (Stroke Hold)
- Poststroke hold (nach Vollzug der Hauptgeste)
- Einnehmen der Ruheposition (retraction, optional)
Störungen der Gestik
- Berwegungsarmut (Hypokinesien)
- Bewegungslosigkeit (Akinese, Stupor)
- Bewegungststeigerung (Hyperkinese)
- Bewegungssturm (Raptus)
- Katalepsie
- Bewegungsimitationen (Echopraxie)