Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie
Definition
Die Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie, kurz GPR, ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum, die sich der kind‑ und jugendradiologischen Bildgebung sowie bildgesteuerten Interventionen widmet. Ihr Fokus liegt auf entwicklungsangepasster Diagnostik, Strahlenschutz, klinischen Standards, Fort‑ und Weiterbildung sowie der Förderung von Forschung und Nachwuchs in der pädiatrischen Radiologie.
Hintergrund
Die GPR wurde 1963 gegründet und vertritt Kinderradiologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie ist als eingetragener Verein organisiert und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Sie vernetzt Fachärzte, Wissenschaftler und medizinisches Fachpersonal aus Radiologie, Pädiatrie, Neonatologie, Kinderchirurgie und weiteren Disziplinen.
Die Fachgesellschaft versteht sich als Plattform, auf der wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Entwicklungen und klinische Anforderungen der pädiatrischen Radiologie zusammengeführt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung strahlensparender Verfahren, dem Einsatz kindgerechter MRT- und Ultraschalltechniken sowie der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Aufgaben
- Forschung, Lehre und klinische Anwendung kinderradiologischer Methoden
- Entwicklung und Aktualisierung evidenzbasierter Empfehlungen, z. B. zur Indikationsstellung bildgebender Verfahren, Schnittbilddiagnostik und Strahlenhygiene
- Organisation von Fort‑ und Weiterbildungen, Kongressen und Workshops
- Qualitätssicherung in Diagnostik und Interventionen
- Förderung wissenschaftlicher Nachwuchskräfte durch Preise, Stipendien und Ausbildungsinitiativen
- Beteiligung an nationalen und internationalen Leitlinienprojekten
Leitlinienarbeit
Die GPR ist aktiv an der Erstellung und Aktualisierung von Leitlinien beteiligt, die bei der AWMF registriert sind. Dazu gehören Empfehlungen zur Indikationsstellung bildgebender Verfahren, zur Strahlenhygiene, zur Schnittbilddiagnostik und zum Management spezifischer pädiatrischer Krankheitsbilder.
Die Leitlinien bündeln verfügbare Evidenz zu Ultraschall, MRT, CT und interventionellen Verfahren im Kindesalter und definieren Standards für diagnostische Pfade, sedierungsfreie Bildgebung, Notfallradiologie und altersabhängige Befundung. Ein wichtiger Fokus liegt auf der Umsetzung von ALARA-Prinzipien in allen Altersgruppen.
Webseite
- Webseite der GPR, abgerufen am 11.12.2025
- AWMF online, abgerufen am 11.12.2025