Gefäßverschlussstopfen
Englisch: vascular plug
Definition
Gefäßverschlussstopfen sind großlumige Verschlusssysteme, die auf einem expandierbaren Metallkörper basieren und der permanenten Embolisation von Blutgefäßen dienen.
Systeme
Es existieren verschiedene Systeme, die von sehr kleinen, mittels Mikrokatheter applizierbaren Systemen bis hin zu mehreren Zentimeter durchmessenden Systemen reichen. Gefäßverschlussstopfen können auch mit einer Membran bespannt sein. Ein weit verbreitetes System ist zum Beispiel der Amplatzer™ Vascular Plug. Dabei handelt es sich um ein gewobenes Nitinolsystem. Von ihm existieren verschiedene Modifikationen, die sich durch ihr Design unterscheiden. Sie sind jeweils für unterschiedliche Gefäßdurchmesser verfügbar.
Gefäßverschlussstopfen weisen in der Regel röntgendichte Marker am proximalen und distalen Ende auf.
Einsatz
Je nach Blutfluss und verwendetem System kann ein kompletter Gefäßverschluss innerhalb von 3 bis 5 Minuten erreicht werden, sofern keine Gerinnungsstörung vorliegt. Daher werden Gefäßverschlussstopfen zur Therapie einer akuten Blutung eingesetzt. Mögliche Einsatzgebiete sind:
- Verschluss der Arteria iliaca interna
- Hämodialysefisteln
- Okklusion einer Portalvene bzw. eines Astes mit dem Ziel einer Hypertrophie des kontralateralen Leberlappens (vor chirurgischen Leberteilresektion)
- Verschluss von Gefäßkollateralen (v.a. hepatofugalen Gefäßen) vor einer selektiven internen Radioembolisation (SIRT)
- Vereinzelt auch Verschluss von bronchopleuralen, persistierenden biliärkutanen und distalen ureteralen Fisteln.
Gefäßverschlusssysteme können mit Coils kombiniert werden. Ein Nachteil der nicht ummantelten Stopfen ist die Abhängigkeit von einer funktionierenden Blutgerinnung des Patienten. In diesem Falle sind ummantelte Gefäßverschlussstopfen eine mögliche Alternative. Weiterhin können die Applikationsdrähte relativ starr sein, sodass die Navigation zur Zielarterie erschwert ist.