Fußreflexzonentherapie
Definition
Bei der Fußreflexzonentherapie handelt es sich um ein so genanntes alternatives Heilverfahren. Grundgedanke ist dabei die Annahme, dass sich jede einzelne Körperregion auf eine spezielle Zone des Fußes projiziert.
Grundprinzip
Das Prinzip der Fußreflexzonentherapie beruht auf der Entdeckung und Entwicklung des amerikanischen Arztes Dr. W. Fitzgerald, der 1916 seine Methode erstmals der Öffentlichkeit vorstellte. Fitzgerald's Theorie teilt den Menschen gedanklich in zehn senkrechte Abschnitte auf. Diese zehn Abschnitte werden auf die Füße projiziert. Nach der Ansicht Fitzgerald's ist im Fuß bzw. den Füßen der ganze Mensch abgebildet. Die rechte Körperhälfte ist am rechten Fuß zu finden und die linke dementsprechend im linken Fuß. Zonen, die in der Mitte liegen, sind auch im Fuß in der Mitte vorhanden. Organe, die zweimal vorkommen, wie z. B. die Nieren, sind jeweils rechts und links auf den Füßen projiziert. Organe, die nur einmal vorkommen, sind der entsprechenden Fußseite zuzuordnen, zum Beispiel die Leber rechts, die Milz links.
Behandlung
Der Therapeut macht am Anfang einen Sicht- und Tastbefund und legt danach seine Vorgehensweise und die Arbeitsintensität fest. Das wichtigste Prinzip der Reflexzonentherapie ist die Harmonisierung des ganzen Körpers. "Erschlaffte" Zonen werden intensiv und fest durchgearbeitet, "übererregte" Zonen, wo sehr hohe Spannungen vorhanden sind, werden weich und sanft behandelt. Damit soll die Spannung im korrespondierenden Gewebe normalisiert werden.
Wirkungen
Zur Wirkungsweise der Fußreflexzonentherapie liegen vereinzelte Untersuchungen vor, die jedoch mit zu geringen Fallzahlen arbeiten, um als Wirkungsbeleg dienen zu können. Es handelt sich daher um kein anerkanntes Verfahren der Schulmedizin. Meist werden individuelle, empirische Falldarstellungen aufgeführt. Kontrollierte klinische Studien fehlen hingegen.
Ein wichtiger Aspekt der Therapie ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Patienten, die durch suggestive Beeinflussung eine Verbesserung der Beschwerden bewirken kann. Reaktionen auf die Reflexzonentherapie können u.a. sein: Schweißbildung, entspannter Schlaf oder psychische Umstimmung.
Anwendungsbereiche
Die Anwendungsbereiche der Fußreflexzonentherapie sind breit gefächert. Unter anderem wird das Verfahren bei Migräne, Heuschnupfen, Menstruationsbeschwerden, Verdauungsstörungen, Asthma, Rheuma oder zur Nachbehandlung des Hörsturzes eingesetzt.
Die Fußreflexzonentherapie hat bei psychosomatischen Störungen als ergänzendes Verfahren eine Berechtigung. Man darf sie jedoch nicht - vor allem bei ernsthaften Erkrankungen wie z.B. Krebs - als Ersatz einer wissenschaftlich anerkannten Therapie betrachten.