Fothergill-Zeichen
nach dem britischen Gynäkologen William Edward Fothergill (1865–1926)
Englisch: Fothergill sign
Definition
Das Fothergill-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das dazu dient, eine abdominelle Wandveränderung (z.B. ein Hämatom in der Rektusscheide) von einer intraabdominellen Raumforderung abzugrenzen.
Vorgehen
Der Patient wird aufgefordert, sich hinzulegen und den Kopf anzuheben, sodass die Musculi recti abdominis kontrahieren. Ein dabei weiterhin palpabler und ortsfester Tumor, der die Mittellinie nicht überschreitet, spricht für eine Läsion in der abdominellen Wand.
Im Gegensatz dazu wird ein intraabdomineller Tumor durch die angespannten Bauchmuskeln schwerer tastbar.
Klinische Relevanz
Das Zeichen ermöglicht eine einfache Differenzierung zwischen parietalen und viszeralen Massen. Es hat insbesondere bei unklaren, schmerzhaften Schwellungen im Bereich der Bauchdecke (z.B. nach Trauma, Antikoagulation oder Bauchoperationen) eine hohe diagnostische Relevanz.
Literatur
- Worsley C, Zheng A, Jones J. Fothergill sign. Reference article, Radiopaedia.org; https://doi.org/10.53347/rID-91251 (zuletzt besucht 04.07.2025).
- Yale SH, Tekiner H, Yale ES. Fothergill and Carnett signs and rectus sheath hematoma. (2020) Journal of rural medicine : JRM. 15 (3): 130-131. doi:10.2185/jrm.2019-019.
- Fothergill WE. Haematoma in the Abdominal Wall Simulating Pelvic New Growth. (1926) British medical journal. 1 (3413): 941-2. doi:10.1136/bmj.1.3413.941.