Fasciculus longitudinalis dorsalis
Synonyme: Fasciculus longitudinalis posterior, hinteres Längsbündel, dorsales Längsbündel, Schütz-Bündel, Schütz-Längsbündel
Englisch: posterior longitudinal fasciculus
Definition
Der Fasciculus longitudinalis dorsalis ist ein vom Zwischenhirn (Diencephalon) bis zur Medulla oblongata ziehendes Nervenfaserbündel markarmer Fasern, welche das Hypothalamuszentrum mit den Hirnstammzentren verbindet.
Anatomie
Der Fasciculus longitudinalis dorsalis verbindet die vier parasympathischen Hirnkerne der Hirnstammzentren mit dem Hypothalamuszentrum. Der Fasciculus longitudinalis dorsalis gehört zu den langen absteigenden vegetativen Bahnen des Hypothalamus. Die parasympathischen Kerne sind:
- Nucleus accessorius nervi oculomotorii (Edinger-Westphal-Kern)
- Nucleus salivatorius superior
- Nucleus salivatorius inferior
- Nucleus dorsalis nervi vagi
Afferenzen aus den Habenulae (Tractus habenulotegmentalis) werden im Nucleus dorsalis tegmenti umgeschaltet und erhalten dann Anschluss an den Fasciculus longitudinalis dorsalis. Daher können olfaktorische Reize über die salivatorischen und motorischen Hirnnervenkerne (s.o.) die Speichel- und Magensaftsekretion (Nucleus dorsalis nervi vagi) anregen (vgl. Pawlow'sche Hunde).
Funktion
Über den Fasciculus longitudinalis dorsalis erhält der Hypothalamus wichtige Afferenzen von vegetativen Kernen des Rückenmarks und des Hirnstamms. Diese können mit Afferenzen aus dem Telencephalon und anderen Arealen des ZNS abgeglichen werden. Dadurch lassen sich - über efferente Schenkel des Systems - die vegetativen Zentren im Hirnstamm und die vegetativen Kerne des Rückenmarks modulierend, d.h. hemmend oder erregend, beeinflussen.
um diese Funktion zu nutzen.