Erythrozytapherese
von altgriechisch: ἀφαιρέιν ("aphairsin") - wegnehmen
Synonym: Ery-Apherese
Englisch: erythrocyte apheresis
Definition
Die Erythrozytapherese ist ein Aufbereitungsverfahren der Transfusionsmedizin, bei dem durch Apherese das Blut in seine Bestandteile aufgetrennt wird und nur die Erythrozyten entnommen werden. Die restlichen Blutbestandteile werden reinfundiert.
Indikationen
Die Erythrozytapherese kann therapeutisch oder präparativ eingesetzt werden.
- Therapeutische Erythrozytapheresen werden zum Beispiel bei Patienten mit Sichellzellanämie durchgeführt. Bei schweren Verlaufsformen benötigen diese Patienten regelmäßige Erythrozytentransfusionen, da ihre eigenen Blutzellen defekt sind. Dies führt auf die Dauer zu einer Eisenüberladung. Im Rahmen einer Erythrozytapherese können die patienteneigenen Erythrozyten dem Kreislauf entzogen und durch Spendererythrozyten ersetzt werden, die Eisenüberladung wird vermieden oder verzögert.
- Präparative Erythrozytapheresen haben den Zweck, ein Erythrozytenkonzentrat (EK) direkt herzustellen, ohne eine Vollblutspende abnehmen zu müssen. Der Vorteil besteht darin, dass der Volumenverlust kleiner ist, da das Plasma sofort reinfundiert wird. Die Blutentnahme ist dadurch besser verträglich, denn der Volumenverlust belastet den Blutspender akut mehr als der Verlust an Erythrozyten. Wegen des höheren Aufwandes wird diese Spendeform nur bei besonderer Indikation durchgeführt. Hierzu gehören die Eigenblutspende und die Spende von zwei EK (Doppel-Erythrozytenspende) in einer Sitzung bei kräftigen Blutspendern mit guter Hämoglobin-Konzentration, bei denen der Eisenstoffwechsel belastbar ist.
Fachgebiete:
Hämatologie, Transfusionsmedizin
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