Epikeratophakie
Englisch: epikeratophakia
Definition
Die Epikeratophakie, kurz EPI, ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem ein Spenderlentikel auf die deepithelialisierte Bowman-Membran der Hornhaut des Patienten genäht wird. Ziel ist die Korrektur einer Fehlsichtigkeit wie einer starken Myopie oder eines Astigmatismus.
Ablauf
Vor dem Eingriff erfolgt eine ophthalmologische Untersuchung mit Messung der Kornea-Dicke. Diese darf 400 µm nicht unterschreiten. Je nach vorliegender Pathologie wird im Vorfeld aus einer Scheibe einer Spenderhornhaut ein sogenannter Primärlentikel gefertigt und nach gewünschten Kriterien angepasst.
Unter Lokalanästhesie wird zunächst das Korneaepithel auf dem erkrankten Auge entfernt. Danach wird der Lentikel auf die Hornhaut des Patienten genäht.
Im Gegensatz zu anderen minimalinvasiven Verfahren zur Refraktionskorrektur (z.B. LASIK) ist die Epikeratophakie prinzipiell reversibel.
Einteilung
- Freeze-Epikeratophakie: Verwendung lyophilisierter Spenderlentikel, älteres Verfahren, das aufgegeben wurde
- Non-Freeze-Epikeratophakie: Verwendung lebender Spenderhornhaut
Indikationen
Mit der Epikeratophakie können ausgeprägte Refraktionsfehler im Minus-Bereich (von - 15 dpt bis - 3 dpt) und im Plus-Bereich (von +3 dpt bis +12 dpt) korrigiert werden. Entsprechend kann sie zur Korrektur einer Myopie und einer Hyperopie eingesetzt werden. Die Epikeratophakie eignet sich teils auch für Patienten, bei denen eine LASIK-Behandlung nicht möglich ist.
Weitere Indikationen sind beispielsweise:
Nachteile
Nachteile des Verfahrens sind:
- aufwändige Technik für die Herstellung der planparallelen Hornhautscheibe
- relativ langsame Heilung
- hohe Kosten
Literatur
- Seiler et al., Refraktive Chirurgie der Hornhaut, Enge Verlag, 2000
- viselle.de – Epikeratophakie, abgerufen am 12.09.2023