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EpG

Synonym: Eier/Eizahl pro Gramm (Kot)

1. Definition

Die Abkürzung EpG steht für "Eizahl pro Gramm Kot" und wird in der Parasitologie im Rahmen der koproskopischen Diagnostik verwendet, um die Befallstärke mit bestimmten Endoparasiten zu definieren.

Bei der Quantifizierung von Oozysten wird entsprechend die Abkürzung OpG ("Oozystenzahl pro Gramm Kot") verwendet.

2. Durchführung

Im Rahmen der Koproskopie wird eine definierte Menge an Kot (z.B. 4 Gramm) mit etwa 30 ml gesättigter NaCl-Lösung gründlich verrührt. Anschließend wird die Kot-Kochsalz-Suspension durch ein Sieb mit 500 bis 800 µm Maschenweite über einen Trichter in einen Messzylinder gegossen und der Siebrückstand gut ausgepresst. Der Messzylinder kann dann mit gesättigter NaCl-Lösung auf 60 ml aufgefüllt werden.

Die Suspension wird dann in ein Becherglas umgefüllt und durch kräftiges Rühren gut durchmischt. Mit einer Pipette werden Stichproben entnommen und zwei Felder der McMaster-Zählkammer befüllt. Anschließend sollten die Kammern 5 bis 10 Minuten stehen gelassen werden, damit die Eier bis unter die Kammeroberfläche flotieren. Danach können die Parasitenstadien in den Zählfeldern bei 40- bis 100-facher Vergrößerung gezählt werden.

3. Berechnung

Um die Eizahl pro Gramm Kot berechnen zu können, dient folgende Formel:

EpG =
Anzahl gezählter Eier × Suspensionsvolumen [ml]
—————————————————————————————————————————
Kotmenge [g] × Zählfeldgröße [cm2] × Kammerhöhe [cm] × Anzahl Zählfelder

4. Beispiel

Als Beispiel werden 4 g Kot, aufgeschwemmt zu 60 ml Kot-NaCl-Lösung, in zwei Zählkammern untersucht. Die Zählfeldgröße wird mit 1,0 cm2, die Kammerhöhe mit 0,15 cm angegeben. Bei der Durchsicht konnten 30 Nematoden-Eier gezählt werden. Die EpG wird wie folgt berechnet:

EpG =
30 × 60
——————————
4 × 1,0 × 0,15 × 2
 
=
1.800
———
1,2
 
=
1.500

5. Beurteilung

Die Bestimmung der EpG dient dazu, die Indikation für eine anthelmintische Behandlung zu stellen. Für viele Endoparasiten wurden zu diesem Zweck bestimmte EpG-Schwellenwerte definiert.

Die EpG bildet die Grundlage der selektiven Entwurmung beim Pferd. Bei der selektiven Entwurmung werden nur die Pferde einer Herde entwurmt, die eine konsistent hohe Ausscheidung von Strongylideneiern oberhalb des Schwellenwerts (z.B. 200 MDS-Eier pro Gramm Kot) aufweisen. In der Praxis bedeutet das, dass im ersten Jahr der Anwendung des selektiven Entwurmens von jedem einzelnen Pferd mindestens viermal jährlich der Kot parasitologisch untersucht wird. Alle Pferde, die den Schwellenwert überschreiten, werden entsprechend entwurmt. Sobald sich die epidemiologische Situation stabilisiert (Reduktion der Eiausscheidung), kann die Häufigkeit der Koproskopie in den darauffolgenden Jahren reduziert werden (z.B. dreimal jährlich).

6. Quellen

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11.02.2021, 17:41
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