Endocannabinoid
Definition
Endocannabinoide sind Cannabis-ähnliche Substanzen, die vom Körper selbst produziert werden. Sie sind Teil des endogenen Cannabinoid-Systems.
Substanzen
Zu den wichtigsten Endocannabinoiden zählen:
- Anandamid (Arachidonylethanolamid)
- 2-Arachidonyl-glycerol
- Noladinether (2-Arachidonylglycerylether)
Biochemie
Endocannabinoide sind keine Peptide wie die endogenen Liganden anderer G-Protein-gekoppelter Rezeptoren, sondern Derivate des nicht-oxidativen Metabolismus einer Fettsäure und werden zur Familie der Eicosanoide gerechnet.
2-Arachidonylglycerol
2-Arachidonylglycerol wird auf zwei verschiedenen Wegen gebildet. Der erste Stoffwechselweg besteht aus der schnellen Hydrolyse des Phosphatidylinositols (PI) durch die Phospholipase C und der nachfolgenden Hydrolyse des entstandenen Diacylglycerols durch die Diacylglycerollipase. Beim zweiten Weg wird PI zuerst durch die Phospholipase A1 zu LysoPI hydrolysiert und anschließend durch die Phospholipase C zu 2-Arachidonylglycerol.
Anandamid
Auch für die Biosynthese von Anandamid sind zwei Stoffwechselwege bekannt. Anandamid wird hauptsächlich durch die Umsetzung von N-Arachidonyl-Phosphatidylethanolamin durch die Phosphodiesterase gebildet. Dieser Weg ist der Hauptsyntheseweg für verschiedene N-Acylethanolamide wie z.B. N-Palmityl- und N Stearyl-ethanolamid. Die zweite - weniger wichtige - Variante ist die direkte N-Acylierung von Ethanolamid durch die Anandamid-Amidhydrolase bzw. Fettsäure-Amidhydrolase, die eigentlich für den Abbau von Anandamid verantwortlich ist, bei genügend hoher Arachidonsäure- und Ethanolaminkonzentration aber auch die Synthese katalysiert.