Exotoxin
Synonym: Ektotoxin
Englisch: exotoxin
Definition
Als Exotoxine bezeichnet man Giftstoffe (Toxine), die von lebenden Bakterien sezerniert werden.
Aufbau und Besonderheiten
Exotoxine sind Polypeptide oder Proteine, die empfindlich gegenüber Hitze sind (thermolabil, über 60 Grad nicht mehr stabil). Sie werden nur von lebenden Bakterien, nicht aber von toten Erregern abgesondert. Sie werden entweder durch Plasmide oder das Kernäquivalent kodiert.
Immunität
Exotoxine sind immunogen, sprich die von Exotoxinen hervorgerufenen Erkrankungen regen die körpereigene Immunabwehr an, allerdings nur für kurze Zeit, es gibt in der Regel keine lang anhaltende Immunität.
Aus Exotoxinen kann man durch Hitzeeinwirkung oder Formalin so genannte Toxoide herstellen.
Einteilung
Man unterscheidet drei Klassen von Exotoxinen:
- AB-Exotoxine: Sie bestehen aus einer A- und einer B-Untereinheit, werden durch Endozytose in die Zielzelle aufgenommen und entfalten dort ihre schädliche Wirkung, z.B. Tetanustoxin, Botulinumtoxin oder Pertussistoxin.
- Membranschädigende Exotoxine: Sie lösen die Zellmembran der Zielzelle durch Enzyme (Lipasen etc.) oder Polymer-Bildung auf, z.B. Clostridium perfringens (Gasbrand) oder Staphylococcus aureus.
- Superantigene: Sie stimulieren körpereigene antigenpräsentierende Immunzellen (APCs) und T-Zellen (Kurzschluss zwischen MHC und T-Zell-Rezeptor), wodurch es zu einer übermäßigen Abwehrreaktion (Hyperimmunreaktion) und einem toxischen Schock kommen kann.
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