Endothelium Derived Hyperpolarizing Factor
Englisch: endothelium-derived hyperpolarizing factor
Definition
Endothelium Derived Hyperpolarizing Factor, kurz EDHF, ist ein hypothetischer elektrophysiologischer Mechanismus, mit dem Endothelzellen durch die Hyperpolarisation von glatten Muskelzellen eine Vasodilatation auslösen.
Hintergrund
Endothelzellen setzen u.a. verschiedene Mediatoren (z.B. PG und NO), K+-Ionen, lipophile Verbindungen, Proteine und Radikale frei und kommunizieren über nachgeschaltete Signalwege mit den glatten Muskelzellen. Dadurch sind sie an der Regulation des Gefäßtonus beteiligt.
Ursprünglich ging man davon aus, dass auch EDHF ein von Endothelzellen freigesetzter Mediator ist, der durch die Öffnung von Kaliumkanälen und Schließung von spannungsgesteuerten Calciumkanälen die Entspannung und Hyperpolarisation der Muskulatur fördert. Heute (2024) geht man von einer direkten Signalübertragung über intrazelluläre Kanäle (myoendotheliale Gap Junctions, MEGJs) von den Endothelzellen auf die glatte Muskulatur aus. Sie breitet sich nach anfänglicher endothelialer Hyperpolarisation radial in der Gefäßwand aus.
Quelle
- Schmidt et al. Endothelium-Derived Hyperpolarizing Factor and Myoendothelial Coupling: The in vivo Perspective. Front. Physiol. 11. 2020