Dyslipoproteinämie
Englisch: dyslipidemia, dyslipidaemia, dyslipoproteinemia
Definition
Unter einer Dyslipoproteinämie versteht man ein gestörtes Verhältnis der Lipoproteinfraktionen im Blutserum, besonders das Missverhältnis von HDL zu LDL.
Der Begriff wird häufig gleichbedeutend mit Hyperlipoproteinämie verwendet. Dieser Begriff bezeichnet jedoch streng genommen kein Missverhältnis, sondern eine erhöhte Konzentration von Lipoproteinen im Blutserum. Dyslipoproteinämie und Hyperlipoproteinämie liegen jedoch häufig gleichzeitig vor und haben die gleichen therapeutischen Konsequenzen, so dass die Unterscheidung für den klinischen Alltag wenig Relevanz hat.
Einteilung
- Primäre, hereditäre Formen: z.B. familiäre Hypercholesterinämie
- Sekundäre, erworbene Form auf dem Boden von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus und anderen Erkrankungen. Meist im Rahmen einer alimentären Adipositas.
Diagnostik
Es werden zur Ermittlung des kardiovaskulären Risikos üblicherweise Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride bestimmt. Als pathologisch werden LDL > 130 mg/dl und HDL < 35 mg/dl oder ein Quotient aus LDL/HDL > 5 angesehen. Jedoch sollten die Lipidwerte immer in Kombination mit dem jeweiligen kardiovaskulären Risiko beurteilt werden. Weiterhin unterscheiden sich in der Literatur die Angaben zu den Grenzwerten.
Therapie
Die Therapie besteht in erster Linie aus einer entsprechenden Diät (hypokalorische Mischkost). Zusätzlich kann das LDL-Cholesterin durch eine medikamentöse Therapie (z.B. mit CSE-Hemmern) gesenkt werden. Ziel ist hierbei das Absenken des LDL auf < 116 bis < 55 mg/dl, je nach kardiovaskulärem Risiko.[1]
siehe Hauptartikel: Fettstoffwechselstörung, Hyperlipoproteinämie
Quellen
- ↑ Mach F, Baigent C et al. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk: The Task Force for the management of dyslipidaemias of the European Society of Cardiology (ESC) and European Atherosclerosis Society (EAS), European Heart Journal, 31.08.2019, abgerufen am 08.11.2019