Dyskaliämische periodische Paralyse
Englisch: dyskalemic periodic paralysis
Definition
Unter dem Begriff der dyskaliämischen periodischen Paralysen werden zwei Ionenkanalerkrankungen zusammengefasst, bei denen es episodisch zu transienten Muskellähmungen kommt, die von Störungen des Serumkaliums begleitet werden.
Formen
Zu den dyskaliämischen periodischen Paralysen zählen:
- hypokaliämische periodische Paralyse (hypoPP)
- hyperkaliämische periodische Paralyse (hyperPP)
Die Erkrankungen unterscheiden sich in mehreren Punkten:[1][2][3][4][5]
Kriterium | hypoPP | hyperPP |
---|---|---|
betroffener Ionenkanal | Cav1.1, selten Nav1.4 | Nav1.4 |
Prävalenz | 0,13–1:100.000 | 0,06–0,17:100.000 |
Manifestation | variabel (wurde vom 2. bis 30. Lebensjahr beschrieben) | vor dem 20. Lebensjahr |
Typische Auslöser (Auswahl) |
|
|
Paresen | vor allem proximale Extremitäten, oft schwer bis zur Plegie | vor allem proximale Extremitäten, eher milde Paresen |
Zeitpunkt | früher Morgen | Tag oder frühe Nacht |
Dauer | Stunden bis Tage (durchschnittlich 12 Stunden) | 10 Minuten bis 1 Stunde |
Myotonien | keine | 50 % im EEG, seltener klinisch sichtbar |
Serumkalium im Anfall | 2 bis 3 mmol/l | über 6 mmol/l |
Quellen
- ↑ Ackermann et al. (Hrsg.), AllEx - Alles fürs Examen. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme Verlag Stuttgart, 2014.
- ↑ Gehlen et al. (Hrsg.), Neurologie. 12., vollständig überarbeitete Auflage. Thieme Verlag Stuttgart, 2010.
- ↑ Weber et al., Hypokalemic Periodic Paralysis. In: Adam et al. (Hrsg.), GeneReviews. University of Washington, 2018.
- ↑ Weber, Hyperkalemic Periodic Paralysis. In: Adam et al. (Hrsg.), GeneReviews. University of Washington, 2021.
- ↑ Lamadé et al., Acute Dyskalemic Periodic Paralysis. In: Hacke (Hrsg.), Neurocritical Care. Springer Verlag, 1994.
Fachgebiete:
Neurologie
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